Veröffentlicht am 2023-06-13 von Anton Bock. Aktualisiert am 2025-01-14.
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Stark eingesetzt wird ChatGPT bei den Bachelorarbeiten. Im Normalfall brauchen Studenten mehrere Stunden, um eine Arbeit zu erstellen. Die Frage, ob ChatGPT die gleiche Arbeit in weniger Zeit hinbekommt, stellt sich das Team des BR. Die Reporterin Nadine Hadad hat mithilfe des Tools ChatGPT eine Bachelorarbeit in nur drei Tagen erstellt. Laut dem zuständigen Professor sei die Arbeit auf den ersten Blick gut. Struktur und ein lesbarer Schreibstil seien besonders positiv aufgefallen. Kritik gab es jedoch in den angegebenen Theorien und der Datenerhebung. Diese hätten eigentlich fast nichts miteinander zu tun. Für eine gut zu benotende Bachelorarbeit reicht ChatGPT also noch nicht.
In den USA gibt es weitere Erkenntnisse. So hat man festgestellt, dass die KI-Programme, die College-Aufnahmetests bestehen, auch juristische Prüfungen und medizinische Examen kein Problem sind. Die deutschen Universitäten sind dadurch gezwungen, sich ebenfalls mit der Frage auseinanderzusetzen:
Qualität der Arbeit
Maßgeschneiderte, präzise Texte, die akademische Standards erfüllen.
Erfahrung und Expertise
Erfahrene Autoren mit akademischem Hintergrund.
Recherche
Nutzung vertrauenswürdiger wissenschaftlicher Quellen wie JSTOR und PubMed.
Anpassung und Feedback
Persönliche Betreuung, direkte Kommunikation und flexible Anpassungen.
Plagiatsprüfung
100 % Originalität mit professioneller Plagiatsprüfung.
Kundenbetreuung
Persönlicher Ansprechpartner für Beratung und Unterstützung.
Qualität der Arbeit
Generische, oft ungenaue Inhalte.
Erfahrung und Expertise
Keine menschliche Expertise, basiert nur auf Algorithmen.
Recherche
Eingeschränkte oder unsichere Datenquellen.
Anpassung und Feedback
Begrenzte Anpassungsmöglichkeiten.
Plagiatsprüfung
Hohes Risiko von unabsichtlichem Plagiat.
Kundenbetreuung
Keine persönliche Betreuung, nur technischer Suppor.
Die RWTH Aachen rechnet damit, dass verschiedenste KI-Systeme viele Herausforderungen lösen können, denen die Studenten aktuell noch gegenüberstehen.
Die größte Herausforderung bleiben jedoch die nicht überwachten Prüfungen. Die Rede ist hier von Hausarbeiten oder Abschlussarbeiten. Schüler haben hier die Möglichkeit, zu nutzen, was ihnen hilft. In der Vergangenheit konnten Schüler auf Google, Bücher, Experten oder sonstige Quellen zugreifen. Die Informationen mussten aber selbst gesammelt und schlussendlich zusammengetragen werden. Durch ChatGPT fällt der gesamte Prozess, inklusive des Texteschreibens, weg. Hier sollte eine einheitliche Regelung getroffen werden. Dadurch, dass einigen Schülern das Hilfsmittel erlaubt ist und anderen wieder nicht, kann man die Arbeiten schlecht miteinander vergleichen.
Universitäten wie die aus Köln oder Münster haben sich deshalb dazu entschieden, die Nutzung von ChatGPT zu untersagen. Sollte ein Student das KI-System für relevante Arbeiten nutzen, gilt dies als Rechtsverstoß. Ganz anders sieht es in Erlangen-Nürnberg aus. Die örtliche Universität und auch verschiedenste Hochschulen in dem Umkreis haben keine feste Regelung. In manchen Fällen sei die Nutzung erlaubt, in anderen wieder nicht. Eine Bachelorarbeit aus Münster (wo die Nutzung von AI verboten ist) mit der Arbeit aus Erlangen-Nürnberg zu vergleichen (wo die Nutzung unter Umständen erlaubt sein kann) ist also äußerst schwierig bis nicht möglich.
Nicht nur die Professoren sind bezüglich AI verunsichert. Viele Studenten würden sich klare Richtlinien wünschen. Der Studienvertreter der LMU München, Karl Seyfarth, hat diesen Wunsch bereits klar geäußert. Die LMU München blieb jedoch dabei, eine lockere Regelungsstruktur zu nutzen. Die Fächer seien unterschiedlich, und dadurch auch die Bedürfnisse.
Zur Erleichterung von vielen Schülern und Studenten unterstützt das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft den Vorschlag nach klaren Regelungen. Hochschulen sollen in der Zukunft klar definieren, unter welchen Voraussetzungen Studierende Gebrauch machen dürfen von bestimmten KI-Tools.
KI-Tools wie ChatGPT sind zur Erstellung von Texten sinnvoll. Das zeigt auch der Versuch des BR. Die Frage ist nur, wie weit das KI-Programm helfen kann. Eins ist, Stand jetzt, klar: Aktuell können KI-Systeme noch keine vollständigen Bachelorarbeiten erstellen. Dafür genügen die Arbeiten den wirtschaftlichen Kriterien nicht genügend.
Wie der Einsatz von ChatGPT und anderen ähnlichen KI-Programmen zukünftig zu bewerten ist, wird auch im Bundestag debattiert. Eine vom Bildungsausschuss in Auftrag gegebene Studie wird mehr Licht ins Dunkle bringen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, wird auch im Bundestag über die Thematik diskutiert.
Dass wir uns von KI-Programmen wie ChatGPT nicht mehr lösen können, ist den meisten klar. Dabei sollte auch nicht vergessen werden, dass ChatGPT viele positive Seiten hat, die unser Leben erleichtern werden. Der Grundstein für ein gutes und harmonisches Zusammenleben ist jedoch ein gut geschriebenes Regelwerk. So weiß jeder, was erlaubt ist und was nicht. Es sollte jetzt die wichtigste Aufgabe in diesem Zusammenhang sein, ein solches Regelwerk zu verfassen. Nur so können auch Studenten sicher sein, dass ihren Arbeiten weiter die gleiche Qualität beigetragen wird.
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