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Die deutsch-indischen Beziehungen im Bereich des Handelns werden von bestimmten Institutionen kontrolliert. Die Deutsch-Indische Handelskammer ist eine deutsche Auslandshandelskammer und bietet Geschäftslösungen für Unternehmen an, die Geschäfte mit Indien oder Deutschland planen. Es sei betont, der bilaterale Handel hat sich sprunghaft entwickelt. Bis 2010 sollte der Handel auf zehn Milliarden Euro ausgeweitet werden, lag aber bereits 2009 bei über 13 Milliarden Euro. Deutschland ist innerhalb der Europäischen Union (EU) der wichtigste bilaterale Handelspartner Indiens. Besonderes Interesse besteht in Indien an Investitionsgütern und Fahrzeugen, so dass im Jahr 2010 ein deutscher Exportüberschuss von ca. 3 Milliarden Euros im bilateralen Handel besteht. Eine Reihe deutscher Automobilfirmen wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz haben in den letzten Jahren Produktionsstätten in Indien gegründet. Die wichtigsten deutschen Exportprodukte bilden Maschinen, chemische und elektrotechnische Waren, die indischen Einfuhren nach Deutschland bestehen hauptsächlich aus Textilien und Lederwaren. Die wachsende Verflechtung zeigt sich auch am zunehmenden Engagement deutscher mittelständischer Firmen in Indien. Gegenwärtig (2011) sind rund 1800 deutsche Unternehmen in Indien aktiv. Mittlerweile investieren auch indische Firmen zunehmend in Deutschland. Momentan (2011) sind ca. 240 indische Unternehmen in Deutschland vertreten. Dies sollte mittelfristig auch die Diversifizierung der indischen Ausfuhren erhöhen. Die deutschen Direktinvestitionen in Indien sind seit 1991 deutlich angestiegen. Deutschland zählt seit Jahren zu den zehn größten Investoren in Indien, angelockt vor allem von den Aussichten eines wachsenden indischen Binnenmarktes. Bis Ende 2008 gab es deutsche Direktinvestitionen in Höhe von ca. 4,3 Milliarden Euro in Indien. Über die Hälfte der Investitionen ging nach Maharashtra, gefolgt von Karnataka, Gujarat und Tamil Nadu. Die indischen Direktinvestitionen in Deutschland beliefen sich im selben Zeitraum auf knapp 300 Millionen Euro.
Namhafte deutsche Firmen wie Bosch, Volkswagen, BASF, Bayer, Braun und Adidas sind im indischen Markt bereits fest etabliert. Diese Marken stellen entweder ihre Produkte im Land her oder erbringen ihre Dienstleistungen in den Bereichen Technologie und Maschinenbau durch Joint Ventures (JVs) mit indischen Unternehmen. 2018 sind rund 1.600 deutsche Unternehmen in Indien durch indische Partner oder Tochtergesellschaften tätig und sorgen dabei direkt und indirekt für rund 400.000 Arbeitsplätze. Zum einen ergänzen Deutschlands fortschrittliche Fähigkeiten in Wissenschaft und Technik die Bedürfnisse der schnell wachsenden indischen Wirtschaft, die ihre Fertigungsbasis verbreitern, die Urbanisierung beschleunigen und die Infrastruktur verbessern will. Darüber hinaus können deutsche Unternehmen relevante Arbeitsplätze schaffen, um die große Zahl der, in Indien ausgebildeten, Arbeitskräfte in Wissenschaft und Technologie zu beschäftigen. Diese Wachstumssorgen motivieren einen Großteil der wirtschaftlichen Agenda der Regierung Modi, wie in ihren Flaggschiff-Programmen veranschaulicht: Make in India, Skill India, Digital India und Smart Cities. Indien hat sich aktiv um eine deutsche Beteiligung und Investitionen in diesen Bereichen bemüht, wobei es sich auf starke bilaterale Geschäfts- und Handelsbeziehungen stützt. Nämlich durch die stetig wachsende Investitionstätigkeit wird die weitere Entwicklung unverändert optimistisch gesehen. Als eines der wichtigsten Empfänger der ausländischen Investitionen in Asien zählt Indien schon heute zu den größten Absatzmärkten der Welt. Ebenso wie die Höhe der Investitionen wächst, nimmt auch die Zufriedenheit der Investoren zu. Selbst bei pessimistischer Schätzung ist der indische Markt heute immerhin schon so groß wie der von Deutschland, Frankreich und den Niederlanden zusammen.
Große deutsche Unternehmen haben bereits Produktionsstätten in Indien aufgebaut. Zum Beispiel, BASF, die Automobil-Kraftwerke Mercedes Benz und Volkswagen. Die meisten deutschen Unternehmen ziehen es vor, mit einem lokalen indischen Unternehmen zusammenzuarbeiten, um ihre Navigation in Indiens rechtlicher und regulatorischer Landschaft zu erleichtern. In der Praxis stellte sich heraus, dass diese Strategie im Laufe der Jahre für deutsche Unternehmen gut funktioniert. Sie sind gekommen, um den indischen Markt besser zu verstehen und haben begonnen, ihre Produkte entsprechend anzupassen. In Bezug auf die Handelsbeziehungen entfielen im Jahr 2016 56 Prozent des Handels auf indische Importe aus Deutschland, während die Exporte nach Deutschland 44 Prozent des gesamten Handels zwischen den Ländern ausmachten. Aus den Grafiken und Statistiken ergibt sich, dass der Handel zwischen den beiden Ländern in den Jahren 2011-2012 seinen Höhepunkt erreichte. Danach begann er zu sinken. Diese Tendenz lässt sich durch die weltweiten Konjunkturabschwächung erklären. Dennoch ist das Handelsvolumen weiterhin stabil und beide Länder haben ihr Engagement zur Förderung der Handelsbeziehungen, wie das schon erwähnt wurde, bekräftigt.
Zu beachten ist außerdem, dass sich besonders aktiv die Beziehungen zwischen indischen Firmen und einigen bestimmten Regionen Deutschlands wie zB Bayern entwickeln. Über 100 indische Unternehmen haben ihre Büros in Bayern, darunter führende IT-, Automobil-, Elektro- und Pharmaunternehmen wie Infosys, Wipro, Mahindra & Mahindra, Graphite India, Samvardhana Motherson Group, Hero Motocorp Ltd., Tata Consultancy Services, HCL, L & T InfoTech, Dr. Reddy’s Lab, Torrent Pharma, Aurobindo Pharma, Glenmark Arzneimittel, Quest usw. 2019 waren bereits über 350 bayerische Unternehmen in Indien tätig, darunter Siemens, BMW, Audi, MAN, Adidas, Allianz AG, Munich Re, EADS, Infineon und Linde. Nach Angaben des State of Bavaria India Office bestehen rund 1.500 Geschäftsbeziehungen zwischen bayerischen Unternehmen und Indien. Darüber hinaus wurden über 300 indisch-bayerische Joint Ventures gegründet. Rund 30.400 indische Staatsbürger leben in Bayern, knapp die Hälfte von ihnen lebt nach offiziellen Zahlen für 2020 in München. Indische Unternehmer, Unternehmen und Hochschulabsolventen können das wirtschaftsfreundliche Ökosystem Bayerns nutzen, das ein breites Spektrum von Unternehmen von Start-ups in der Wachstumsphase bis hin zu Großkonzernen, insbesondere in der Technologie- und Life-Sciences-Industrie, abdeckt. Im Jahr 2019 initiierte die bayerische Regierung u.a. massive Investitionen in den Ausbau von F&E in die Künstliche Intelligenz (KI), Hochschulreformen, nachhaltige Entwicklung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Dies sind Bereiche, in denen indische IT-Unternehmen und Tech-Unternehmer teilnehmen können. Mittlerweile hat Indien über 50.000 Start-ups registriert und hatte bis April 2021 38.815 aktive Start-ups.
Es ist wichtig an diesem Punkt zu verstehen, welche Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren für die deutschen und anderen ausländischen Firmen von Belang sind. Diejenigen ausländischen Unternehmen, die bereits vor Ort in Indien tätig sind, tun dies mehrheitlich sehr ergebnisreich. So erarbeitet das in Indien eingesetzte Kapital eine höhere Wertschöpfung als in den meisten anderen asiatischen Staaten. Beispielsweise ist der Ressourceneinsatz in Indien deutlich effektiver als in China, und die ausländischen Investoren erwirtschaften in Indien einen höheren Turnaround. Nach dem FDI Survey 2004 stehen 73% der fast 400 befragten ausländischen Investoren Indien als Investitionsziel positiv gegenüber. Rund 93% sehen weitere Investitionsmöglichkeiten und 86% wollen ihr Engagement weiter ausbauen. Was die deutschen Unternehmen angeht, so ist die Situation weniger eindeutig. Zwar haben die deutschen Direktinvestitionen in Indien Anfang der 1990er Jahren stark zugenommen, sanken aber seit 1997 wieder ab. Das Zwischenfazit lautet daher: die deutsche Wirtschaft macht von den Möglichkeiten, die Indien bietet, vollkommen unzureichend Gebrauch – oder, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 14. Juni 2004 titelte – „Deutschland vernachlässigt Indien“. Damit läuft die deutsche Wirtschaft große Gefahr, notwendigen Einfluss auf dem indischen Markt an konkurrierende Staaten zu verlieren und später nur noch erschwert Zugang zu finden. Für das noch geringe deutsche Engagement sind folgende Faktoren zu nennen:
Die Befragung der deutschen Unternehmen im Rahmen einer Dissertation (Standort Indien. Der Subkontinentalstaat als Markt und Investitionsziel ausländischer Unternehmen, Wamser 2005) in den Jahren 2002 bis 2004 zeigte, dass zu den wichtigsten Misserfolgsfaktoren folgende gehören:
Alle diese Punkte zeigen, dass die deutschen Unternehmen eigene Probleme zu analysieren versuchen. Diese Analyse regt zur Weiterentwicklung der deutsch-indischen wirtschaftlichen Beziehungen an. Eine sorgfältige, verantwortungsvolle Vorbereitung muss also auch zwangsläufig die regionalen, lokalen, zeitlichen und kulturellen Aspekte mit einbeziehen. Es gibt Sprachbarrieren und Kulturbarrieren, dazu klagen die meisten Unternehmen in Indien immer noch über eine aus ihrer Sicht maximale Bürokratie. Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass die Regierungen jetzt viel machen, damit die Firmen die Herausforderungen schnell überwinden könnten. Indiens Premier Modi versucht immer wieder, durch große PR-Kampagnen um Investoren in Indien zu werben. Die indische Botschaft in Berlin hat dafür das Programm „Make in India Mittelstand“ aufgelegt. Sie stellt Berater, die durch den Dschungel aus Behörden, Lizenzen, Regelungen in Indien helfen. Zusätzlich hat die indische Regierung 2015 ein sogenanntes Schnellverfahren für deutsche Firmen in Aussicht gestellt – weniger Behördengänge, weniger Genehmigungen, das ist das Ziel. Die Firmen stoßen auf Korruption, Logistik, Traditionsgebundenheit und Währungsrisiken, aber trotz aller Risiken beherbergt dieses Land ein enormes Potential.
Aus den Misserfolgsfaktoren ergibt sich auch die Kehrseite, die Erfolgsfaktoren:
Nur die fundierten Kenntnisse über und eine sorgfältige Vorbereitung auf Indien sind unabdingbare Voraussetzungen, um den Erfolg einer Indientätigkeit nachhaltig zu sichern. Mit der Zeit tauchen immer neue Probleme auf, die möglichst schnell zu lösen sind. Eines solcher Probleme war die Corona-Pandemie. Die Corona-Welle hat Indien hart getroffen. Doch deutsche Unternehmen betrachten das Land nach wie vor mit Optimismus, wie eine neue Studie zeigt. Eine Gefahr aber bleibt. Stefan Halusa, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer, sagte, die Digitalisierung habe in Indien und Deutschland durch die Pandemie einen enormen Schub erhalten. «So erreichen uns fast täglich Anfragen von deutschen Unternehmen aus dem Bereich IT, die eine Niederlassung in Indien gründen wollen oder Partner für die Zusammenarbeit suchen».
Das Deutschland-Team von Invest India zielt darauf ab, deutsche Unternehmen bei ihren Expansionsplänen nach Indien zu unterstützen. Auf der Internetseite der Agentur „Invest India“ https://www.investindia.gov.in/de-de/country/germany können sich die deutschen Unternehmen über die Handels- und Investitionsmöglichkeiten informieren. Solche Initiative erleichtern die Anfangsarbeit der Unternehmen, die noch keine Erfahrungen in diesem Bereich haben. Das Interesse am Start der Geschäfte in Indien unter den kleinen und mittleren deutschen Unternehmen zeigt die Wichtigkeit dieses Sektors.
Die internationalen Beziehungen erleben heute eine fundamentale Änderung, die Gemeinsamkeiten mit früheren wechselhaften Perioden der Weltgeschichte aufweist. Zwischenstaatliche Verflechtungen und Interdependenzen sind primäre Charakteristika der Globalisierung. Die Staaten sind gezwungen, mit einander zu arbeiten, um erfolgreiche innere Politik durchführen zu können. Die internationale Wirtschaftsordnung befindet sich auch im Wandel.
Die deutschen Firmen in Indien spielen eine echt wichtige und große Rolle für die heutige und weitere Entwicklung der deutsch-indischen Beziehungen. Dauerhafte Verbindungen haben den Boden für weitere erfolgreiche Arbeit mit einem der neuen großen Arbeitsmärkte der Welt bereitet. Ihre Erfolge und sogar Misserfolge zeigen die immer steigenden Chancen der weiteren ergebnisreichen Zusammenarbeit der beiden Länder. Für die deutschen Unternehmen scheint es unerlässlich, sich mit dem steigenden Potenzial Indiens ernsthaft zu beschäftigen. Sie sollen sich erst recht fragen, ob sie es sich leisten können, einen der größten Märkte der Welt links liegen zu lassen. Neue Strategien der zukünftigen Zusammenarbeit sind zu entwickeln. Indien als wirtschaftlicher Partner gewinnt an Attraktivität für die globale „Business Community“. Eine derartige Bewertung erfordert detaillierte Kenntnis aller relevanten Aspekte Indiens, ohne die eine erfolgreiche Umsetzung und Tätigkeit in Indien kaum möglich erscheint.
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